Welche Sicherheiten kann eine Bank für Kredite verlangen?

Kreditsicherheiten schützen Kreditgeber vor dem Risiko, das verliehene Geld im Fall einer Zahlungsunfähigkeit seitens des Kreditnehmers zu verlieren. Kann der Kreditnehmer die Kreditraten nicht zahlen, greift die Bank auf diese Sicherheiten zurück, um die Schulden zu begleichen. Ohne Kreditsicherheit gibt es keinen Kredit, das heißt, um einen Kredit zu erhalten, müssen Sie der Bank bestimmte Sicherheiten bieten. Diese können je nach Kreditart und Kreditsumme unterschiedlich sein: Je größer das Kreditvolumen, desto größer muss auch die Kreditsicherheit sein. Welche Sicherheiten es bei Krediten gibt, erfahren Sie hier.

Unabhängig davon, was für einen Kredit Sie beantragen möchten, benötigen Sie eine kontinuierliche Beschäftigung und ein geregeltes Einkommen. Das Vorhandensein dieser Sicherheiten müssen Sie gegenüber dem Kreditgeber mit offiziellen Dokumenten belegen können. Können Sie diese Voraussetzung beispielsweise aufgrund einer Arbeitslosigkeit, oder weil Sie Student sind, nicht erfüllen, wird es für Sie schwierig – aber nicht unmöglich – einen Kredit zu erhalten.

Das Einkommen des Schuldners wird im Fall eines Zahlungsausfalls verpfändet, um damit die Kreditraten zu bedienen. Das heißt, der Schuldner tritt die Rechte auf sein Einkommen zugunsten der Bank ab.

Neben einem dauerhaft gesicherten Einkommen ist auch eine gute Bonität bei der Kreditvergabe entscheidend. Diese setzt voraus, dass Sie einen hohen Schufa-Score haben. Zwar können Sie auch trotz negativer Schufa eine Kreditzusage erhalten, aber in diesem Fall müssten Sie sich an alternative Kreditgeber wenden, die eine Kreditvergabe womöglich an für Sie weniger vorteilhafte Kriterien binden.

Werden Sie während der Kreditrückzahlung arbeitslos, bedeutet dies für Ihren Kreditgeber, dass die Sicherheit, die Sie in Form eines geregelten Einkommens bieten, an Wert verliert. In diesem Fall kann die Bank zusätzliche Kreditsicherheiten verlangen. Letzteres kann übrigens auch dann der Fall sein, wenn Sie Ihren Kredit bei gleichbleibendem Einkommen aufstocken möchten.

Sollten Sie über kein geregeltes Einkommen verfügen oder ist Ihre Bonität für den Kredit nicht ausreichend, können Sie den Kredit mit einem Mitantragsteller, das heißt mit einem Bürgen, aufnehmen. Diese zweite Person, die für die Kreditsumme haftet, muss auf jeden Fall ein geregeltes Einkommen vorweisen können. Darüber hinaus muss er ein weiteres grundlegendes Kriterium der Kreditwürdigkeit erfüllen: Er muss eine gute Bonität vorweisen können.

Kommt es zu Zahlungsrückständen, greift die Bank auf diese Personalsicherheit zurück. Handelt es sich um eine sogenannte selbstschuldnerische Bürgschaft, ist der Zweitantragsteller verpflichtet, die Tilgung sofort zu übernehmen. Bei einer Ausfallbürgschaft haftet der Bürge erst dann, wenn vor Gericht festgestellt wird, dass der Kreditnehmer zahlungsunfähig geworden ist.

Während beispielsweise Immobilien oder Fahrzeuge Sachsicherheiten sind, gelten Mitantragsteller und Bürgen als sogenannte Personalsicherheiten.

Sachsicherheiten, auch Realsicherheiten genannt, stellen Kreditsicherheiten dar, die an Objekte gebunden sind. Diese können bewegliche oder unbewegliche Sachen sein. Erstere können Vermögensgegenstände, wie wertvolle Fahrzeuge, Kunstwerke oder Schmuckstücke, sein. Um diese in das Pfandrecht einfließen lassen zu können, müssen sie sich vollständig im Besitz des Kreditnehmers befinden. Unbewegliche Sachen sind beispielsweise Immobilien oder Grundstücke, die im Fall einer Zahlungsunfähigkeit von der Bank zwangsversteigert werden können.

Hierbei wird zwischen der sogenannten Grundschuld und der Hypothek unterschieden. Während die Grundschuld in erster Linie bei Baufinanzierungen zum Tragen kommt und permanent im Grundbuch vermerkt bleibt, werden Hypotheken bei Renovierungen eingesetzt und nach der vollständigen Rückzahlung des Kredit aus dem Grundbuch entfernt.

Neben den Sach- und Personalsicherheiten gelten auch bestimmte Rechte als Kreditsicherheit. Bei der sogenannten Forderungsabtretung treten Kreditnehmer zum Beispiel ihre Lohnforderung, die sie im Normalfall gegenüber ihren Arbeitgeber haben, an die Bank ab. Das bedeutet, dass Ihr Arbeitgeber Ihr Lohn nicht an Sie, sondern an Ihren Gläubiger (an die Bank) auszahlt.

Sicherheiten sollen das finanzielle Risiko von Kreditgebern beim Verleihen von Geldsummen minimieren. Im Umkehrschluss können Sicherheiten Kreditnehmern auch Vorteile bringen: Verfügt ein Antragsteller über ausreichende oder sogar besonders gute Sicherheiten, hat er bessere Chancen, auch größere Kreditsummen mit vorteilhaften Konditionen zu erhalten.

Stellen Sie also vor jedem Kreditantrag sicher, dass Sie die nötigen Sicherheiten aufweisen können – ganz gleich, ob Sie bei Ihrer Hausbank oder online einen Kredit beantragen.